Der Landrat des Kreises Stockach im Jahr 1943:

Erhaltung der Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehren

Im Hinblick auf die Luftlage welche den Feuerwehren bei Luftangriffen zufallen, ist höheren Orts eine Verstärkung der Freiwilligen Feuerwehren angeordnet werden. Die erforderlichen Maßnahmen der Wehren sind unverzüglich in Angriff zu nehmen. Gegebenfalls sind noch nicht wehrpflichtige jüngere Personen (HJ) und nicht mehr wehrpflichtige ältere  Leute zur Verstärkung heranzuziehen.

Wo die Zahl der verfügbaren männlichen Kräfte nicht ausreicht oder mutmaßlich in den nächsten 3 Monaten absinkt, müssen unverzüglich schon jetzt Frauen für den Feuerwehrdienst verpflichtet werden. Bei der Heranziehung ist nur auf solche im Alter von 18 bis 40 Jahren zurückzugreifen. Auf die Kinderzahl dieser Frauen ist hierbei Rücksicht zu nehmen.

Im Verlaufe des 2.Weltkrieges mussten 36 Aktive Wehrmänner Dienst an der Front tun. Viele dieser Feuerwehrkameraden sind im Krieg gefallen oder vermisst.

Der unselige 2.Weltkrieg hat von diesen Kameraden ihr Höchstes, ihr Leben, gefordert. Mögen Sie ruhen in Gottes Frieden!!!

Der Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr nach Kriegsende 1945 war für das damalige Kommando sehr schwer.

Bisherige langjährige Mitglieder der Feuerwehr, die treu und uneigennützig ihre Pflicht für den Nächsten getan hatten, wollten nicht mehr oder mussten auf Befehl der französischen Besatzungsmacht ausscheiden.


 Im Jahr 1945 wurde die erste Kraftspritze für 2833.20 RM von der Fa. Metz in Karlsruhe angeschafft.

 


Überprüfung der Feuerwehren:

Es ist bis 25.Januar 1948 zu berichten, ob die Feuerwache im Besitz von Feuerlöschmaterial ist, das aus dem früheren Besitz der Feuerschutzpolizei herrührt. Falls bis zu diesem Zeitpunkt eine Meldung nicht vorliegt, nehmen wir Fehlanzeige an. Die Militärregierung-Mission de controle S.P.A. hat mitgeteilt, dass in nächster Zeit entsprechende Kontrollen durchgeführt werden.

Feuerwehren die über Feuerlöschmaterial und vor allem Kraftfahrzeuge verfügen, ohne den Eigentumsnachweis darüber erbringen können, haben mit einer Beschlagnahme des Materials zu rechnen. Außerdem werden Strafmassnahmen gegen den betreffenden Leiter der Feuerwehr eingeleitet.


Am 11.September 1949 folgte die Feuerwehr der Einladung der Freiwilligen Feuerwehr Leibertingen zu Ihrem 50jährigen Bestehen. Das Festprogramm das Leibertingen abwickelte war erstklassig und war darum für uns Feuerwehrkameraden dieser Tag ein Erlebnis. Es war Mitternacht bis wir uns voneinander trennten.

 


Am Kirchweihsonntag 1950 führte die Feuerwehr ihre Haupt- und Schlussprobe, verbunden mit der Ehrung vieler Feuerwehrkameraden durch. Bei reichlichem Freitrunk gestiftet von der Gemeindeverwaltung nahm die Ehrung ihren Abschluss und ging in den gemütlichen Teil über. 

Gestärkt durch das Bier, getrieben von den Walzerklängen unserer Musikkapelle und das Auftauchen schöner Frauen konnte sich jeder ein paar sorglose Stunden machen.

 


 

Die Wehr antreten zum Volkstrauertag

 


 

Die Wehr in den 50iger Jahren bei einer Generalversammlung im ehemaligen Cafe Müller.

 


 

Die Wehr nahm neuen Aufschwung und konnte im Jahr 1958 das 70-jährige Gründungsfest in größerem Rahmen begehen.


 Ehemaliges Gerätehaus in der Alten Pfarrstrasse

 


 

 


Die Wehr wurde mit Atemschutzgeräten und einer Anhängeleiter ausgestattet. Aufgrund der besseren Ausstattung konnten die Mitglieder der Feuerwehr sich auf die Leistungswettkämpfe vorbereiten. Viele der Wehrmänner haben seither die Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold abgelegt.

 


 

Das Kommando der Feuerwehr handelte im Jahr 1969 schon vorrausschauend und gründete  eine Jugendfeuerwehr.

Auch die Jugendfeuerwehr legt in Wettkämpfen die Leistungsspange ab.  


 

Als Großereignis wurde im Jahr 1969 das 80-jährige Gründungsjubiläum verbunden mit dem Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Stockach gefeiert. Für dieses Fest wurde auf dem Platz hinter dem Cafe Unger ein 3.000 Personen fassendes Festzelt aufgebaut.

Das Fest war von strahlendem Sonnenschein begleitet, es kamen Gäste vom ganzen Heuberg in unsere Gemeinde.

Mit dem neuen technischen Gerät verstärkte die Wehr in den kommenden Jahren unter der Leitung des Kommandanten Friedrich Mattes, seines Stellvertreters Heinrich Grathwohl und der Gruppenführer Karl Schwanz und Johann Kaiser die Ausbildung.

Der Ausbildungsstand der Wehr erhöhte sich beträchtlich. Lediglich die Unterbringung der Fahrzeuge und Geräte war noch äußerst mangelhaft. Ferner hatte die Wehr keinen Unterrichtsraum. Der Wunsch nach einem Feuerwehrgerätehaus verstärkte sich zusehends.

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